Team Assessment: Der Starpunkt für dein Team

Wenn sich Teams jahrelang antrainiert haben, dass Teamentwicklung Chefsache ist, dann fehlt ihnen oft die Gewohnheit, sich selbst als Gruppe gezielt wahrzunehmen. Der beste und schnellste Weg, um Probleme im Team zu lösen, ist sich dieser gemeinsam bewusst zu werden. So zum Beispiel mit unserem Team Assessment. Dies bedeutet, Transparenz darüber zu schaffen, wie es dem Team wirklich geht.

Diese Übung bietet sich dafür besonders gut an. Sie führt die Teilnehmer nicht weit aus der Komfortzone und kann trotzdem zu sehr wertvollen gemeinsamen Erkenntnissen führen. Der Startpunkt um anzufangen, an sich als Team zu arbeiten.

Setup für das Team AssessmentDas Setup:

Material:
  • Emotionskarten (1 Set pro Teilnehmer, z.B. dieses) (oder online)
  • Aussagen zur Teamarbeit
  • Stuhlkreis mit Sicht nach außen
  • Metplan-Wand mit schrägem Flipchartpapier (x2)
Hinweise:
  • Für diese Übung ist ein ruhiger Ort notwendig (keine visuelle oder auditive Störung)
  • Der Moderaten sollte die Aussage langsam, klar und laut vorlesen. Gerne 2 Mal.
  • Die Atmosphäre macht viel aus und bestimmt, ob die Teilnehmer wirklich in sich gehen können, um eine ehrliche emotionale Selbsteinschätzung abzugeben.
Und so läuft das Team Assessment ab:

Jeder schätzt auf Basis seiner eigenen Wahrnehmung den Status des gesamten Teams ein: „Wie fühlst du dich, mit dieser Aussage über dein Team” (Fragen nacheinander vorlesen)

Vertrauen:

In diesem Team kann jeder offen seine Schwächen zeigen. Es bleibt alles innerhalb des Teams und wird niemals gegen einen verwendet.

Commitment (Verlässlichkeit, Verbindlichkeit):

An Zusagen hält sich in diesem Team jeder gebunden – auch morgen noch. Kann eine Vereinbarung nicht eingehalten werden ist dies kein Problem, wir sprechen offen und unmittelbar darüber. Dadurch sind wir in der Lage, auch schwierige Entscheidungen in der Gruppe innerhalb kürzester Zeit so zu treffen, dass alle dahinter stehen.

Authentizität & Ehrlichkeit:

Wir sind überzeugt: Es macht keinen Sinn negative Informationen zurückzuhalten. Auch schlechte Nachrichten werden bei uns ohne Zögern miteinander geteilt. Dabei sagen wir immer was wir denken und tun stets was wir sagen.

Offenheit & Feedbackkultur:

Wir sehen Feedback als ein Geschenk, an dem jeder von uns wachsen kann. Auch kritische oder unangenehme Verhaltensweisen sprechen wir daher sofort an und wissen voneinander, dass dies für unser Gegenüber kein Problem ist.

Konfliktfähigkeit:

Wenn wir Konflikte wahrnehmen ignorieren wir diese nicht, sondern sprechen diese an, wo wir sie sehen und klären, wie wir gemeinsam daran arbeiten.

Spaß:

Für jeden von uns gilt: Ich freue mich auf Arbeit zu gehen. Dabei arbeite ich lieber mit den anderen zusammen als für mich alleine.

Situatives Rollenverständnis:

Ich fühle mich wohl in meiner Rolle und weiß, was ich dem Team bringe. Stehen wir als Team vor einer neue Herausforderung, dann kennt jeder die Stärken und Schwächen des anderen und wir verteilen die Aufgaben dementsprechend.

Gegenseitige Unterstützung:

In diesem Team die Norm: Wir sehen, wenn ein Kollegen hilfe braucht und bieten sofort Unterstützung an. Auf meine Teamkollegen kann ich mich daher immer verlassen, auch wenn ich mal nicht weiterkomme.

Geteiltes Anliegen & Werte:

Wir alle wissen genau, welchen Beitrag wir als Team liefern und wie dies unseren Kunden hilft. Dieses geteilte Anliegen ist für uns der Grund, als Team jeden Tag zusammenzukommen.

Abgelegte Opferhaltung:

Wir bestimmen unser Schicksal selber und entscheiden gemeinsam was und wie wir es machen. Für uns gilt: Wir sind unabhängig von Außen.

Kundenfokus (Value);

In unserer täglichen Zusammenarbeit reden wir kontinuierlich über den Kunden und stellen sicher, dass er der wesentliche Faktor unserer Entscheidungen ist.

Experimentierfreudigkeit:

Veränderung ist für uns etwas ganz selbstverständliches und integraler Bestandteil unseres Arbeitsalltags. Dabei gibt es kein Richtig oder Falsch: Sehen wir Veränderungsbedarf, dann probieren wir gemeinsam etwas neues aus und bewerten hinterher.

Die Teilnehmer des Team Assessment zeigen zu jeder Aussage die entsprechende Emotionskarte, so dass nur der Moderator sie sieht. Die Ergebnisse werden an der verdeckten Metaplanwand (Emotions ankleben) notiert.

Am Ende dreht man die Metaplanwand um und reflektiert gemeinsam, was das Ergebnis für das Team bedeutet. Das Team kann dann den Fokus für die erste Schritte seiner Entwicklung erarbeiten.

Wie geht’s weiter: Dimensionen des Teamerfolgs

Je nach Ergebnis und Verlauf des Team Assessment, kann der nächste Schritt unterschiedlich sein. Da man situativ auf die Bedürfnisse des Teams reagieren möchte, haben wir immer eine Reihe unterschiedlicher Übungen parat, die wir entsprechend anwenden (oder nicht). Viele dieser Übungen findet ihr schon unter Inspiration. Hier ein paar Beispiele:

  • Vertrauen: Feedback-Schattenwand, Secret Drawing, Wahrheit oder Pflicht, Raumaufstellung zu Vertrauen
  • Commitment (Verlässlichkeit, Verbindlichkeit): JUDGE, Map of Ownership
  • Authentizität & Ehrlichkeit: Inside Outside View
  • Offenheit & Feedbackkultur: Feedbackregeln, Feedback-Schattenwand, 1on1 Feedback (GFK)
  • Konfliktfähigkeit: Timeline des Teams
  • Spaß: 4K2F, Timeline des Teams (Ereignisse + Spaßkurve)
  • Situatives Rollenverständnis: Tellerspiel, Transparente Team Rollen, Wir und Du
  • Gegenseitige Unterstützung: Wir und Du, Gemeinsame Basis des Teams
  • Geteiltes Anliegen & Werte: Ein Satz, Potentiale des Teams, Polaritäten – Verhaltensweisen im Kulturwandel
  • Abgelegte Opferhaltung: Map of Ownership
  • Kundenfokus (Value): Potentiale des Teams
  • Experimentierfreudigkeit: Experimente, 3 Retros 2 Go

Team Assessment: Anwendung in der Praxis

Was wir besonders schätzen, ist die stille in sich gekehrte Phase am Anfang der Übung. Sich einmal als Team – aber irgendwie doch individuell – intensiv und kritisch zu hinterfragen ist ja etwas, dass man so im Alltag doch nicht allzu oft macht. Wir bauen diese Übung daher gerne mit in unsere Workshops ein. Ganz besonders, wenn der Fokus klar auf dem Thema Teamwork liegt.